Jens Brambach - Martina Große - Ulrike Müller
Folge von Kränkung. Die Störung des Selbstbildes. Colocynthis, Palladium, Staphisagria, Magnetis pol. austr., Magnetis pol. arct.
Nahezu jedem menschlichen Problem liegt eine Kränkung zugrunde. Sie kann zu den grausamsten Verbrechen und Kriegen führen. (Dr. Reinhard Haller sinngemäß in "Die Macht der Kränkung")
Auf unserem Lebensweg erfahren wir immer wieder Kränkungen, gehen jedoch individuell unterschiedlich damit um. Warum sind manche Menschen schon aus kleinstem Anlass gekränkt ("beleidigt"), während andere kaum kränkbar sind? Dieser homöopathische Sonntag widmet sich den Ursachen und Folgen von Kränkung, ihren Chancen und den möglichen Arzneien, die leicht kränkbare Menschen unterstützen können.
Jens Brambach geht zunächst auf das Phänomen der Kränkung selbst ein - auch im Unterschied zum Trauma - und erläutert, inwiefern Kränkungen stets mit unserem Selbstbild zusammenhängen. Wenn man sich gekränkt fühlt, wird man nicht so behandelt, wie es dem eigenen (narzisstisch illusionären) Selbstbild entspricht. An einer heiklen Stelle getroffen, bekommt das Selbstimage einen Knacks, es wird in Frage gestellt. Könnten wir den betreffenden Aspekt loslassen, verschwände auch die Kränkung.
Kränkungen können zu Krankheit führen, wenn sie uns an den Punkten unseres Selbst berühren und zweifeln lassen, deren Echtheit und Festigkeit ohnehin fragil oder unklar ist. Nur wenn sie als Chance angenommen werden, wirken sie nicht destruktiv und leidvoll, sondern konstruktiv. Die homöopathischen Arzneibeispiele, die hier vorgestellt werden, mögen zur positiven Umsetzung beitragen.
Themen
- Kränkung und Demütigung im Unterschied zum Trauma (Verletzung)
- Die destruktiven Folgen von Kränkung (Kain und Abel)
- Kränkung als Chance - die Infragestellung eines unpassenden Selbstbilds
- Umgang mit Überempfindlichkeit und leichter Kränkbarkeit
- Staphisagria: Demütigung des edlen Opfers, Entrüstung, Honeymoon-Zystitis
- Colocynthis: Enges Lebenskonzept, Krämpfe, Schmerzen, Koliken
- Palladium: Kritiklose Gefallsucht, Zeugungsunfähigkeit
- Magnetismus und Mesmerieren nach Hahnemann
Dieses Seminar als Download: 29,- € |
- Artikel-Nr.: SO-266
- Abspieldauer (ca.): 2 Std. 50 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Colocynthis Demütigung Kränkung Magnetis polus arcticus Magnetis polus australis Mesmerieren Nordpol Palladium Staphisagria Südpol Trauma
Nahezu jedem menschlichen Problem liegt eine Kränkung zugrunde. Sie kann zu den grausamsten Verbrechen und Kriegen führen. (Dr. Reinhard Haller sinngemäß in "Die Macht der Kränkung")
Auf unserem Lebensweg erfahren wir immer wieder Kränkungen, gehen jedoch individuell unterschiedlich damit um. Warum sind manche Menschen schon aus kleinstem Anlass gekränkt ("beleidigt"), während andere kaum kränkbar sind? Dieser homöopathische Sonntag widmet sich den Ursachen und Folgen von Kränkung, ihren Chancen und den möglichen Arzneien, die leicht kränkbare Menschen unterstützen können.
Jens Brambach geht zunächst auf das Phänomen der Kränkung selbst ein - auch im Unterschied zum Trauma - und erläutert, inwiefern Kränkungen stets mit unserem Selbstbild zusammenhängen. Wenn man sich gekränkt fühlt, wird man nicht so behandelt, wie es dem eigenen (narzisstisch illusionären) Selbstbild entspricht. An einer heiklen Stelle getroffen, bekommt das Selbstimage einen Knacks, es wird in Frage gestellt. Könnten wir den betreffenden Aspekt loslassen, verschwände auch die Kränkung.
Die erste Arznei, die Homöopathen zu "Beschwerden nach Kränkung" in den Sinn kommt, ist das edle Staphisagria - gewissermaßen das "geborene Opfer". Brambach erläutert die typischen Symptome und hebt die Besonderheiten im differenzialdiagnostischen Vergleich mit Causticum, Mercurius, Lycopodium und Natrium muriaticum hervor. Das zweite, ebenfalls hochwertige Mittel bei Kränkung ist Colocynthis. Anhand der Geschichte vom Meister Böck aus "Max und Moritz" (Wilhelm Busch) arbeitet Ulrike Müller die entscheidenden Merkmale des bitteren Kürbis heraus: Er gehört zu jenen Menschen, die für Kränkungen geradezu prädestiniert sind: ein redlicher, jedoch kleingeistiger Typ, der sich in seiner Comfort Zone nur ungerne stören und umso leichter provozieren lässt.
Beim gefallsüchtigen Palladium als der "kleinen Schwester" Platins steht die narzisstische Gefallsucht im Vordergrund, wie Martina Große ausführt. Palladium betrachtet andere Menschen als Publikum. Dessen Schmeicheleien und anerkennender Applaus dienen ihm als Nahrung. Umso schwieriger ist jegliche Kritik oder Infragestellung, da sie als Demütigung und Herabsetzung ihrer gesamten Person empfunden wird. Hintergrund ist oft, dass man als Kind etwas leisten musste, um geliebt zu werden.
Ulrike Müller stellt im Weiteren ein heutzutage eher unbekanntes homöopathisches Mittel vor: Magnetis polus australis - der Südpol. Bereits Samuel Hahnemann befasste sich mit dem Nord- und Südpol als Arznei und benutzte beide arzneilich, ebenso wie das "Magnetisieren" selbst - den sogenannten Mesmerismus. Patienten, die Magnetis pol. austr. benötigen, fühlen sich vom Leben selbst gekränkt. Sie lassen sich durch allerlei Einflüsse und Emotionen, insbesondere Kränkung, aus der Richtung bringen. Zwar wissen sie theoretisch, was ihnen gut tut, doch finden sie keinen Weg dorthin. Typischerweise äußert sich diese Orientierungslosigkeit in Problemen im Beruf oder in unerfreulichen Beziehungen. So müssen sie stets wieder von vorne anfangen... Ulrike Müller nimmt den Magneten auch zum Anlass, das Mesmerisieren nach Hahnemanns Vorgaben zu demonstrieren - eine Methode, die heute kaum noch praktiziert wird, obwohl Hahnemann darauf hinwies, dass homöopathische Arzneien erheblich kraftvoller wirken, wenn der Patient vor ihrer Einnahme mesmerisiert wurde. Die manuelle Anwendung trägt offenkundig dazu bei, dass sich die Energien im Organismus neu ausrichten - wie in einem Magnetfeld!
Kränkungen können zu Krankheit führen, wenn sie uns an den Punkten unseres Selbst berühren und zweifeln lassen, deren Echtheit und Festigkeit ohnehin fragil oder unklar ist. Nur wenn sie als Chance angenommen werden, wirken sie nicht destruktiv und leidvoll, sondern konstruktiv. Die homöopathischen Arzneibeispiele, die hier vorgestellt werden, mögen zur positiven Umsetzung beitragen.
Besprochene Arzneien
Palladium, Staphisagria, Colocynthis, Magnetis polus australis, Magnetis polus arcticus
Weitere differenzierte Arzneien
Lycopodium, Natrium muriaticum, Mercurius solubilis, Causticum, Platin
Jens Brambach
1. Einführung - "Ich war nicht der Indianer" (00:00)
2. Was ist Kränkung? (08:47)
3. Mobbing und Kränkung (14:52)
4. Das Selbstbild loslassen (23:34)
5. Kränkung ist kein Kinderspiel (32:13)
Martina Große
6. Palladium - Einführung (34:56)
7. Der ewige zweite Platz (42:59)
8. Palladium und Kränkung (53:42)
Datei/Teil 2 (45:58)
Martina Große
1. Körperliche Symptome - Unterleib, Krämpfe und Tourette-Syndrom (00:00)
2. Fallbeispiel Palladium (03:04)
Jens Brambach
3. Persönliches Palladium-Erlebnis (10:52)
4. Differenzialdiagnose der Kränkung: Lycopodium, Natrium muriaticum, Staphisagria (13:21)
5. Staphisagria - Einführung (19:37)
6. Das geborene Opfer (27:56)
7. Staphisagria: Rückzug (34:49)
8. Staphisagria: Sexualität (39:57)
Datei/Teil 3 (64:02)
Ulrike Müller
1. Colocynthis (00:00)
2. Colocynthis: Symptome - Schmerzen, Krämpfe, Koliken / Leitsymptome (08:36)
3. Magnetis polus australis - der Südpol (17:46)
4. Symptome und Themen / Nordpol und Südpol im Vergleich (26:31)
5. Südpol - Kältegefühle, Träume, Differentialdiagnose (33:53)
6. Organon § 287/288 - Magnetismus und Mesmerieren (40:35)
7. Technik des Mesmerierens (49:32)
8. Magnetis polus arcticus - der Nordpol: Nerven, Zähne und Sinnesorgane (56:54)
Ulrike Müller
Ulrike Müller ist seit vielen Jahren an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin als Dozentin für Homöopathie, Supervisorin und (seit 2009) Leiterin des Ambulatoriums tätig. Darüber hinaus unterrichtet sie regelmäßig in den Homöopathie-Kursen des Jonathan-Heilkundezentrums in Leipzig.
Vor ihrer Homöopathieausbildung an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin studierte sie Pädagogik und Soziologie. Seit über 15 Jahren behandelt sie Menschen in ihrer homöopathischen Praxis in Berlin. Neben der Homöopathie arbeitet sie dort mit Pressel-Massage, Gestalttherapie und Leibarbeit. Sie ist Mutter einer Tochter.
Weitere Informationen: Webseite von Ulrike Müller
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Martina Große
Informationen zu Martina Große: Webseite von Martina Große
3 CDs/Teile in dekorativer Buchformat-Box oder als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:"Perchloroethylene" © Evil Erin (www.flickr.com, Lizenz: Lizenz: CC BY 2.0) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
266. Homöopathischer Sonntag der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin, 25. März 2018
Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.