Michael Antoni - Jens Brambach - Sara Riedel
Angststörungen. Wo die Angst ist, da geht's lang - homöopathisch! Arsenicum alb., Argentum nitr., Phosphor, Stramonium, Zincum u. a.
"Lachen tötet die Furcht und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht vor dem Teufel hat, der braucht keinen Gott mehr!" (Umberto Eco: "Der Name der Rose")
Mit Angst, einem eher unangenehmen menschlichen Grundgefühl, muss sich jeder Mensch immer wieder auseinandersetzen - auf ganz unterschiedliche Weise. Dabei sind Angstgefühle nicht durchweg hinderlich. Als Warnhinweis können sie bisweilen sogar hilfreich sein. Wenn Ängste jedoch überhandnehmen, sich verselbstständigen und den emotionalen Alltag dominieren, haben wir es mit pathologischen Angststörungen zu tun, die bei Betroffenen großen Leidensdruck erzeugen. Solche Störungen sind - gerade in Krisenzeiten - sehr häufig, wie psychotherapeutische, psychiatrische und auch homöopathische Praxen bestätigen.
Bei diesem Homöopathischen Sonntag der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin widmen sich die erfahrenen Homöopath*innen Sara Riedel, Michael Antoni und Jens Brambach den vielfältigen Formen, Ursachen und Hintergründen von Ängsten aus homöopathischer Sicht. Welche Angstformen sind in unserer Kultur besonders verbreitet? Wir erhalten Einblick in die thematischen Schwerpunkte typischer "Angstmittel" und ihre Differenzierung.
Bei dieser prozessorientiert erkundeten Arzneipalette wird einmal mehr deutlich, dass ähnliche Symptome (z. B. Angst im Dunkeln) völlig verschiedene Hintergründe haben können. Sie benötigen dann nicht nur unterschiedliche Arzneien, sondern auch andere begleitende Maßnahmen. Die Beiträge bieten einen Leitfaden sowie effektive Anhaltspunkte für den Umgang mit Angststörungen, sei es im persönlichen oder therapeutischen Kontext.
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- Artikel-Nr.: SO-295
- Abspieldauer (ca.): 3 Std. 31 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Aconit Angst Angststörungen Argentum nitr. Arsenicum album Cocculus Depression Drogenmissbrauch Kummer Lac caninum Magnesium phos. Phosphor Schokolade Schüßlersalze Stramonium Zincum Zwangsstörungen
"Lachen tötet die Furcht und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht vor dem Teufel hat, der braucht keinen Gott mehr!"
(Umberto Eco: "Der Name der Rose")
Mit Angst, einem eher unangenehmen menschlichen Grundgefühl, muss sich jeder Mensch immer wieder auseinandersetzen - auf ganz unterschiedliche Weise. Dabei sind Angstgefühle nicht durchweg hinderlich. Als Warnhinweis können sie bisweilen sogar hilfreich sein. Wenn Ängste jedoch überhandnehmen, sich verselbstständigen und den emotionalen Alltag dominieren, haben wir es mit pathologischen Angststörungen zu tun, die bei Betroffenen großen Leidensdruck erzeugen. Solche Störungen sind - gerade in Krisenzeiten - sehr häufig, wie psychotherapeutische, psychiatrische und auch homöopathische Praxen bestätigen.
Bei diesem Homöopathischen Sonntag der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin widmen sich die erfahrenen Homöopath*innen Sara Riedel, Michael Antoni und Jens Brambach den vielfältigen Formen, Ursachen und Hintergründen von Ängsten aus homöopathischer Sicht. Welche Angstformen sind in unserer Kultur besonders verbreitet? Wir erhalten Einblick in die thematischen Schwerpunkte typischer "Angstmittel" und ihre Differenzierung.
Michael Antoni eröffnet die Palette mit Arsenicum album (Angst v. Kontrollverlust und Strafe, Bedrohungsgefühl, Paranoia, Verbots- statt Lustorientierung). Wie im Märchen vom König und den drei Prinzen verhindert eine angst- und pflichtorientierte Haltung die Wahrnehmung eigener Bedürfnisse, Begeisterung, Lebensfreude und Zufriedenheit. Die typische Arsen-Angst, Fehler zu machen und damit den üblichen gesellschaftlich-kulturellen Erwartungen nicht zu entsprechen, differenziert Antoni gegenüber Lycopodium, Sulfur und Zincum (Wahnidee, etwas verbrochen zu haben; Verlangen/Angst, sich gegen Konventionen aufzulehnen).
Sara Riedel untersucht die Entwicklung von Angst im Allgemeinen. Wie kann es dazu kommen, dass eine Angst zu einem (scheinbaren) Riesen wird? Eine Möglichkeit, sie zu entmachten, ist aktive therapeutische Zuwendung und die Frage: Worum geht es eigentlich? Ein aufschlussreiches Fallbeispiel (Angst zu sterben und die Kinder im Stich zu lassen) aus ihrer Praxis zeigt einen möglichen Weg heraus. Argentum nitricum gehört ebenfalls zu den großen Angstarzneien (Prüfungen, Enge), die mit einem weiteren Fall (Folge einer Bedrohungssituation) illustriert wird. Cocculus (Sorge um die Gesundheit anderer) und Schokolade (tiefe Verunsicherung, soziale Ängste, nicht dazuzugehören) sind kleinere Arzneien, die ebenfalls vorgestellt werden.
Jens Brambach konfrontiert uns im dritten Teil mit einem Mittel, das von brutalster Gewaltangst geprägt ist - Stramonium: Angst im Dunkeln, engen Räumen und vor Wasser. Stramonium-Ängste können Folge von Gewalterfahrungen, Geburtstraumatisierung oder Todesgefahr sein - daher homöopathisch auch bei PTBS verwendet. Das deutlich mildere Phosphor hat ebenfalls Angst vor dem Dunklen, mit der Befürchtung, etwas Schlimmes könnte geschehen. Mittelbezogen helfen hier beispielsweise Übungen zur Erdung, Atmung und Berührung.
Bei dieser prozessorientiert erkundeten Arzneipalette wird einmal mehr deutlich, dass ähnliche Symptome (z. B. Angst im Dunkeln) völlig verschiedene Hintergründe haben können. Sie benötigen dann nicht nur unterschiedliche Arzneien, sondern auch andere begleitende Maßnahmen. Die Beiträge bieten einen Leitfaden sowie effektive Anhaltspunkte für den Umgang mit Angststörungen, sei es im persönlichen oder therapeutischen Kontext.
Michael Antoni
1. Begrüßung (00:00)
2. Einführung ins Thema Angst / Zitat von Umberto Eco / Biographische Ängste / Retraumatisierung bei Patienten (03:52)
3. Angst in unserer Kultur / Arsen: Die Angst, nicht das "richtige" Leben zu führen / Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten / Disziplin (10:03)
4. Arsen-Ängste / Beispiel aus der Praxis / Verletzung der eigenen Grenzen / Bedürfnisse und Grenzen (20:56)
5. Entstehung von Angstzuständen / Lust als Richtungsweiser / Märchenmuster im Zusammenhang mit Angst (28:19)
6. Spezifische Ängste von Arsen / Angst vor Räubern (= Keynote) / Tod und Zerfall / Differenzialdiagnose "Angst vor Fehlern" (36:59)
7. Gefühlskälte als Symptom eines starren Gesellschaftssystems / Was ist "richtig" und "falsch"? Das kulturelle Umfeld / Eltern in der dritten Person (49:22)
8. Zincum / Astrologie: Uranus-Saturn-Quadrat / Hautausschläge, die nicht herauskommen / Größte Angst und Wahnidee von Zincum (57:27)
Teil 2 (65:18)
Sara Riedel
1. Entstehung und Entwicklung von Angst / Angst als normaler Teil unserer Existenz / Feinsinnigkeit / Ausrichtung nach Sicherheit in der Kindheit (00:00)
2. Fallbeispiel: Frau mit Ängsten / Angst zu erkranken, zu sterben und die Kinder allein zu lassen / Retraumatisierung und Kontakt zur eigenen inneren Angst (13:48)
3. Argentum nitricum / Entscheidungsschwierigkeiten / Mitgefühl und Liebenswürdigkeit / Ähnlichkeit zu Pulsatilla (25:13)
4. Angstmuster bei Argentum nitricum / Fallgeschichte / Symbol Sanduhr (36:14)
5. Cocculus (Mondsamengewächs) / F. v. Schlafmangel, langer Kummer & Sorgen / Reisekrankheit (DD Tabacum) (49:57)
6. Schokolade / schwierige Grundausrichtung / Mangel an Liebe / Wohlstandsverwahrlosung (57:15)
Teil 3 (75:43)
Jens Brambach
1. Angst vor Gewalt (der Natur) / Stramonium: Angst vor dem Tod / Angst als besonders vielfältiges Phänomen / Biologische Wurzel der Angst (00:00)
2. Stramonium / Angst heute: Alltagsstress, der nicht abgebaut wird / Angst im Dunkeln: "weint die ganze Nacht, lacht den ganzen Tag" (07:45)
3. Angst vor Wasser aus archaisch geprägter Weltsicht / Panikzustände als Folge von Drogen / Angst vor blinkenden Oberflächen (DD Lyssinum) (20:04)
4. Auslöser Schreck und (gewaltsamer) Schock / Beschwerden nach Schreck / Gefühl von Unverwundbarkeit und Überlegenheit (28:22)
5. Neurologische und psychische Symptome von Stramonium / Ätiologie: Geburtstrauma, Gewalterfahrung / Fieber, psychoaktive Drogen / starkes Sexualverlangen (36:10)
6. Phosphor / Offenheit / Phosphor - das "Anti-Bryonia" / Empathie / telepathischer Kontakt zu Anderen / Reinkarnationserinnerungen (45:52)
7. Angst bei Phosphor / Angst vor Gewitter / Gefahr der Oberflächlichkeit/ oberflächliche Positivität (55:12)
8. Erdung als Maßnahme gegen die Phosphorangst / Meditation zur Erdung / Im Hier und Jetzt sein / Akuter Angstanfall (01:06:20)
Michael Antoni
Seit meiner Jugend beschäftige ich mich intensiv mit der spirituellen Philosophie und ihren Themenkreisen; hier fasziniert mich vor allem die Astrologie (seit 1986). Die ersten spirituellen Wurzeln liegen in dem Gedankengut der damaligen "Münchner-Esoterik-Wiege" von Thorwald Dethlefson, Nicolaus Klein und Ruediger Dahlke. Trotz der großen Faszination kam erst einmal ein Studium der Elektrotechnik mit Abschluss als Dipl.-Ing. (FH) in der Energie-Technik. Neben dem Studium ließ ich mich von Nicolaus Klein (www.nicolausklein.de) zum Astrologen ausbilden (1994). Fortbildungen in Astrologie bei Peter Orban, Wolfgang Denzinger und anderen.
Um die Tätigkeit als Astrologe auf einen therapeutischen Boden zu stellen, kam 2000 eine dreijährige Ausbildung zum Heilpraktiker und Homöopathen an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin (www.samuelhahnemannschule.de) - Aus- und Fortbildungsstätte des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. unter der Leitung von Andreas Krüger. Als persönlicher Schüler von Andreas Krüger ging ich nochmals drei Jahre in die "Lehre" und schloss eine Ausbildung zum Homöopathie-Lehrer, sowie zum Ikonographen der Seele (wunderorientierte Aufstellungs- und Ritual-Arbeit) ab (www.andreaskruegerberlin.de). Zusätzliche Ausbildung in Systemischer Struktur- und Familien-Aufstellung bei Ekkehard Dehmel (www.ekkehard-dehmel.de).
Seit 2003 arbeite ich zusammen mit meiner Frau Annett Antoni (Homöopathie, Lymphdrainage, Craniosakrale Therapie und Leibarbeit) in unserer eigenen Naturheilpraxis.
In der Praxis ist die Homöopathie meine Basis der Therapie. Um den Prozess der Wandlung und Erkenntnis zu begleiten, stehen verschiedene Möglichkeiten zu Verfügung: Aufstellungsarbeit (ob Ikonen, Horoskop-, Familien-, Struktur- oder Traum-Aufstellungen), psychotherapeutische Gespräche und Symbol- und Trance-Therapie. Die Astrologie ist dabei ein wichtiger Wegweiser und Kompass durch die Länder der Seele.
Als Lehrer für prozessorientierte Homöopathie unterrichte ich an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin. Dort bin ich auch als "Haus- und Hof-Astrologe" zuständig für die Erforschung der Zusammenhänge von Astrologie und Homöopathie und deren erfolgreichen Verbindung. Ich leite Ausbildungs-Seminare für den Verband in Astrologie, AstroMedizin und Krankheitsbilder-Deutung. Einmal im Monat gestalte ich mit Andreas Krüger zusammen den "Homöopathischen Sonntag".
Ich habe mehrere Artikel veröffentlicht zum Thema "Astrologie & Homöopathie" in der homöopathischen Fachzeitschrift "Homöopathische Einblicke". Mehrere Artikel zur Astrologie in verschiedenen spirituellen Zeitschriften. Reichhaltige Audio-CDs mit den Themenschwerpunkten Astrologie, Homöopathie und Krankheitsbilderdeutung (www.homsym.de). 2010 kam eine Ausbildung bei Dr. Richard Bartlett hinzu in Matrix Energetics® (www.matrixenergetics.com).
Nähere Informationen über unseren Autor Michael Antoni (Webseite): https://www.michaelantoni.de
Sara Riedel
1972 in Düsseldorf geboren, interessierte sie sich bereits sehr früh für Medizin. Mit 19 Jahren Ausbildung im Krankenhaus zur Pflegekraft. Zunächst ganz in der Schulmedizin zu Hause, bemühte sie sich um einen Medizin-Studienplatz. In dieser Zeit erfuhr sie die Wirksamkeit der Homöopathie angesichts der Behandlung eines Familienangehörigenum. Durch Drängen ihrer Freunde gelangte sie schließlich an die Samuel-Hahnemann-Schule. Aus einer skeptischen wurde eine völlig begeisterte Schülerin von Andreas Krüger und Hans-Jürgen Achtzehn. Nach 3jähriger Ausbildung setzte sie ihren Weg als Dozentenschülerin und schließlich Dozentin fort. Heute arbeitet sie mit Prozessorientierter Homöopathie in ihrer eigenen Praxis in Berlin-Charlottenburg und unterrichte die Abendkurse der SHS. Darüber hinaus bildet sie sich in Familienaufstellen bei Ekkehard Dehmel weiter.
Nähere Informationen über unsere Autorin Sara Riedel (Webseite): https://www.sara-riedel.de/
Jens Brambach
Aus der eigenen Vita:
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Jens Brambach im Vortrag "Nietzsche und die Syphilis" (Bestnr. HT-576)
(Foto: Martin Bomhardt)
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Bild auf der Covervorderseite:Furcht © Etienne Marais / Pixabay.com
Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.