Jens Brambach - Martina Große - Ulrike Müller - Sara Riedel
Die Auserwählten. Lebensaufgabe, Berufung oder Wahn? Staphisagria, Ignis alcoholis, Cannabis indica & Barium carb. u. a.
Der (höhere) Sinn des Lebens liegt für viele Menschen in einer besonderen (Lebens)Aufgabe, einem speziellen Beruf (Berufung), einer einzigartigen Bestimmung, der sie sich auf geradezu schicksalshafte Weise verbunden und verpflichtet fühlen - bis hin zum exklusiven Gefühl des Auserwähltseins durch höhere Mächte.
Doch oft wird eine solche Berufung auch als schwierige Herausforderung, bisweilen als Bürde erlebt, die mit großen inneren und/oder äußeren Konflikten, auch gegenüber dem sozialen Umfeld, einhergehen kann. Zudem besteht die Gefahr des Abgleitens in egomanische Wahnideen und des Verlusts des nüchternen Blicks auf die Wirklichkeit. Die Auswirkungen übermäßiger Identifizierung mit einer (vermeintlichen) Berufung und die damit verbundenen Einseitigkeiten können schließlich zu geistigen und körperlichen Problemen führen.
Ulrike Müller, Martina Große, Jens Brambach und Sara Riedel betrachten sich (mit einem Augenzwinkern) ebenfalls als Auserwählte. Schließlich sind sie dazu berufen, die alte Traditionsreihe der Homöopathischen Sonntage fortzuführen und zu gestalten! Homöopath*innen befinden sich in der Medizin ohnehin schon in einer exotischen Außenseiterposition... In ungewohnt vollständiger Besetzung gestalten die vier Dozent*innen gemeinsam diesen Sonntag und begegnen ihren eigenen Auserwähltheiten aus homöopathischer Perspektive.
Dazu widmen sie sich mehreren auserwählten Arzneimitteln, denen die Empfindung gemeinsam ist, einem inneren Ruf zu folgen. Das hohe Ideal der besonderen Lebensaufgabe birgt nicht nur die Gefahr, in überhebliche Übersteigerung und Hochmut auszuufern, sondern trägt auch ein großes Potenzial in sich, eine einzigartige Chance. Schließlich erweist sich im Nachhinein jede/r Pionier*in der Weltgeschichte als Auserwählte*r...
Ein auserwählter Sonntagsreigen, der dazu beitragen kann, individuelle Besonderheiten und Potenziale konfliktfreier ins eigene Leben zu integrieren.
 
Hörprobe 2 (Sara Riedel: Rubriken)
Hörprobe 3 (Ulrike Müller: Ignis alcoholis)
Dieses Seminar als Download: 29,- € |
- Artikel-Nr.: SO-301
- Abspieldauer (ca.): 3 Std. 17 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Auserwähltsein Barium carb. Berufung Cannabis indica Ignis alcoholis Imponderabilien Lebensaufgabe Marmor Mercurius Staphisagria Wahn
Der (höhere) Sinn des Lebens liegt für viele Menschen in einer besonderen (Lebens)Aufgabe, einem speziellen Beruf (Berufung), einer einzigartigen Bestimmung, der sie sich auf geradezu schicksalshafte Weise verbunden und verpflichtet fühlen - bis hin zum exklusiven Gefühl des Auserwähltseins durch höhere Mächte.
Doch oft wird eine solche Berufung auch als schwierige Herausforderung, bisweilen als Bürde erlebt, die mit großen inneren und/oder äußeren Konflikten, auch gegenüber dem sozialen Umfeld, einhergehen kann. Zudem besteht die Gefahr des Abgleitens in egomanische Wahnideen und des Verlusts des nüchternen Blicks auf die Wirklichkeit. Die Auswirkungen übermäßiger Identifizierung mit einer (vermeintlichen) Berufung und die damit verbundenen Einseitigkeiten können schließlich zu geistigen und körperlichen Problemen führen.
Ulrike Müller, Martina Große, Jens Brambach und Sara Riedel betrachten sich (mit einem Augenzwinkern) ebenfalls als Auserwählte. Schließlich sind sie dazu berufen, die alte Traditionsreihe der Homöopathischen Sonntage fortzuführen und zu gestalten! Homöopath*innen befinden sich in der Medizin ohnehin schon in einer exotischen Außenseiterposition... In ungewohnt vollständiger Besetzung gestalten die vier Dozent*innen gemeinsam diesen Sonntag und begegnen ihren eigenen Auserwähltheiten aus homöopathischer Perspektive.
Dazu widmen sie sich mehreren auserwählten Arzneimitteln, denen die Empfindung gemeinsam ist, einem inneren Ruf zu folgen. Das hohe Ideal der besonderen Lebensaufgabe birgt nicht nur die Gefahr, in überhebliche Übersteigerung und Hochmut auszuufern, sondern trägt auch ein großes Potenzial in sich, eine einzigartige Chance. Schließlich erweist sich im Nachhinein jede/r Pionier*in der Weltgeschichte als Auserwählte*r...
Sara Riedel beginnt mit einer Einführung in die Thematik und beleuchtet als erste Arznei Staphisagria, das von idealistischer Erhabenheit bei gleichzeitig empfindsamer Verletzlichkeit geprägt ist. Das zweite Mittel, Mercurius, glaubt als Götterbote eine geradezu übermenschliche Aufgabe erfüllen zu müssen und steht für die syphilitischen Neigung zum Wahnsinn.
Ulrike Müller präsentiert eine Arznei aus einer per se außergewöhnlichen, faszinierenden Arzneimittelgruppe - den Imponderabilien. Diese Arzneien stammen nicht von materiellen Substanzen, sondern sind rein energetischer Natur, beispielsweise Magnetismus, Sonnenlicht oder X-Ray (Röntgenstrahlung). An diesem Sonntag stellt Ulrike Müller vor allem Ignis alcoholis (Feuer) vor, das ebenfalls zur Wahnidee übermenschlicher Kräfte neigt, verbunden mit einem starken Machtstreben, einem enormen Tatendrang und viel Eigensinn.
Martina Große untersucht in ihrem Beitrag die verbreitete Alltagsdroge Cannabis indica. Die bekannte Wahnidee, der Messias zu sein, bildet eine Art rauschhafter Überschrift unzähliger Wahnrubriken im Repertorium, die etwas mit dem Auserwähltsein zu tun haben. Dabei neigt Cannabis sowohl zu hochmütigem Verhalten als auch zu hysterischer Paranoia und Verwirrtheit.
Jens Brambach berichtet zunächst von der Erfahrung mit der Psychose einer Freundin und geht dann auf einen Arzneityp ein, der mit seinem mangelnden Selbstwert eher das Gegenteil des Auserwählten zu sein scheint: Barium carbonicum. Doch im "Herr der Ringe" ist der Auserwählte kein starker Krieger, sondern ein kleiner Barium-Hobbit! In Brambachs Beitrag geht es um Menschen, die in ihrem besonderen Wert von der Zeit hinweggefegt wurden, beispielsweise die Indianer Nordamerikas oder auch manche Ostdeutsche.
Ein auserwählter Sonntagsreigen, der dazu beitragen kann, individuelle Besonderheiten und Potenziale konfliktfreier ins eigene Leben zu integrieren.
Die Referent*innen (v.l.n.r.: Martina Große, Ulrike Müller, Jens Brambach, Sara Riedel)
(Foto: John Kösel)
Sara Riedel
1. Einführung: der freie Geist der Homöopathie / Auserwähltsein - dem inneren Ruf folgen / Überheblichkeit und Abtrennung (00:00)
2. Rubriken: typische Wahnideen / hochgestellte Persönlichkeit: Drogenmittel / Hochmut / Weitere Rubriken und Arzneien (08:40)
3. Staphisagria: Annahme / Rubrik: mutig abw. mit entmutigt / Harry Potter / Stolz und Verletzlichkeit / F. v. Demütigung (17:34)
4. Staphisagria: Schockstarre bei Übergriffigkeit / Ausdruck für die eigenen Empfindungen finden/ Scham und Schuld (26:39)
5. Mercurius: Syphilitische Wahnidee einer übermenschlichen Aufgabe (39:27)
6. White Marble (weißer Marmor): Versorgungsnot / Drucksituationen / Beeinflussbarkeit (44:59)
Teil 2 (46:41)
Ulrike Müller
1. Imponderabilien: Überblick / Die Unwägbaren - Die Polarität Energie vs. Materie / Hahnemanns Imponderabilien / Bewusstsein immaterieller Wirkung / Sensibilität / Gefühl einer großen Aufgabe (00:00)
2. Feuer (Ignis alcoholis) / Das Weitergeben der Flamme / Transformation und Reinigung (11:40)
3. Ignis alcoholis: Fall v. Hypertonie / DD Aurum, Arsen / Diktatorische Machtliebe / cholerische Wut / WI übermenschliche Kräfte / Verbrennungen, Strahlungsschäden (18:32)
4. Ignis alcoholis: Angst zu ersticken / Augenbeschwerden (Brennen, Trockenheit, Tränen) / Wechseljahresbeschwerden / Zwänge / Träume (30:56)
5. Andere Imponderabilien / X-Ray: durchdringend / Strahlenfolgen / Sol (Sonnenlicht) / Magnetismus (39:13)
Teil 3 (40:19)
Tina Große
1. Cannabis indica: Einführung / Mission und Vision / Cann. indica vs. sativa (00:00)
2. Cann-i: Wahrnehmung / Herkunft, Anbaugebiete / DD Carbo-veg, Sulph., Phos., Nux-vom. / Ängste / Suchtmittel / Wahnideen / Geistiger Zustand (09:59)
3. Cann-i: Körpersymptome / DD Pulsatilla / Urogenitaltrakt, Zystitis / Peter-Pan-Syndrom (21:38)
4. Vision von Musik: Bob Marley und Rastafari / Kampf gegen Missstände durch Musik und Kiffen (29:19)
Teil 4 (58:12)
Jens Brambach
1. Pulsatilla als Psychosemittel: sieht den Teufel / Manie und Wahnsinn durch unterdrückte Menses / Religiöse Manie (00:00)
2. Empathie, Zeit und Erkennen / In der Ruhe liegt die Heilkraft (05:47)
3. Barium carb. / Zeit geht über sie hinweg / Auserwählt wider Willen (11:21)
4. Bar-c.: zurückgeblieben / Hypophyseninsuffizienz, Hypogonadismus, Hypopituitarismus / Selbstwertmangel (19:26)
5. Bar-c.: unzeitgemäß / aus dem Rhythmus gekommener Indianer / DDR (27:27)
6. Bar-c.: M. a. Selbstvertrauen / DD Anacardium, Thuja / Nicht zusammenpassen / Verlangen nach Schutzräumen (36:58)
7. Bar-c. Zusammenfassung / Heilung: Sinn für das Eigene / Lymphatische Diathese / Harmoniebedürftigkeit / Besorgtheit um andere (47:42)
Sara Riedel
1972 in Düsseldorf geboren, interessierte sie sich bereits sehr früh für Medizin. Mit 19 Jahren Ausbildung im Krankenhaus zur Pflegekraft. Zunächst ganz in der Schulmedizin zu Hause, bemühte sie sich um einen Medizin-Studienplatz. In dieser Zeit erfuhr sie die Wirksamkeit der Homöopathie angesichts der Behandlung eines Familienangehörigenum. Durch Drängen ihrer Freunde gelangte sie schließlich an die Samuel-Hahnemann-Schule. Aus einer skeptischen wurde eine völlig begeisterte Schülerin von Andreas Krüger und Hans-Jürgen Achtzehn. Nach 3jähriger Ausbildung setzte sie ihren Weg als Dozentenschülerin und schließlich Dozentin fort. Heute arbeitet sie mit Prozessorientierter Homöopathie in ihrer eigenen Praxis in Berlin-Charlottenburg und unterrichte die Abendkurse der SHS. Darüber hinaus bildet sie sich in Familienaufstellen bei Ekkehard Dehmel weiter.
Nähere Informationen über unsere Autorin Sara Riedel (Webseite): https://www.sara-riedel.de/
Ulrike Müller
Ulrike Müller ist seit vielen Jahren an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin als Dozentin für Homöopathie, Supervisorin und (seit 2009) Leiterin des Ambulatoriums tätig. Darüber hinaus unterrichtet sie regelmäßig in den Homöopathie-Kursen des Jonathan-Heilkundezentrums in Leipzig.
Vor ihrer Homöopathieausbildung an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin studierte sie Pädagogik und Soziologie. Seit über 15 Jahren behandelt sie Menschen in ihrer homöopathischen Praxis in Berlin. Neben der Homöopathie arbeitet sie dort mit Pressel-Massage, Gestalttherapie und Leibarbeit. Sie ist Mutter einer Tochter.
Weitere Informationen: Webseite von Ulrike Müller
Ulrike Müller im Vortrag (Foto:Julia Windt)
Ulrike Müller
Martina Große
Werdegang
Gebürtig bin ich aus Hamburg, aber meine Wurzeln liegen über Generationen in Berlin. Deswegen bin ich nach dem Abitur hierher gezogen und wollte nie wieder weg.
- in Hamburg geboren
- nach dem Abitur nach Berlin gezogen
- Physiotherapieausbildung in Berlin
- Heilpraktikerausbildung in Berlin
- Dozentin an der Samuel-Hahnemann-Schule beim Homöopathischen Sonntag, im Kurs "Homöopathie für Laien" und im Abend-/Wochenendkurs für Prozessorientierte Homöopathie
- Dozentin für Triggerpunkttherapie und Seminare über Kinesiotaping an der Selbstverwalteten Heilpraktikschule in Kreuzberg
- Selbstständige Tätigkeit in eigener Praxis als Heilpraktikerin und Physiotherapeutin in der Praxisgemeinschaft Mommsenstraße in Berlin/Charlottenburg
Die Autorin im Vortrag über Lac leontis (Löwenmilch)(Bestnr. HT-518)
(Foto: Martin Bomhardt)
Nähere Informationen über unsere Autorin Martina Große (Webseite): http://grossemartina.de
Jens Brambach
Aus der eigenen Vita:
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Jens Brambach im Vortrag "Nietzsche und die Syphilis" (Bestnr. HT-576)
(Foto: Martin Bomhardt)
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Bild auf der Covervorderseite:© mast3r (Stockfoto-ID: 202716451) / Bigstock.com
Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
301. Homöopathischer Sonntag der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin, 14. November 2021 (Online-Stream via Zoom)
Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.