Homöopathie kann durch systemische Aufstellungsarbeit hervorragend ergänzt und bereichert werden. Tanja Vieten und Michael Knorr, bekannte Experten und Buchautoren für diese besondere therapeutische Verbindung, zeigen anhand von Aufstellungen und ergänzenden Übungen, wie die systemische Theorie und ihre praktischen Aufstellungsformate unsere homöopathische Arbeit befruchten können.
Zum Verständnis sind keine Vorerfahrungen in systemischer Arbeit erforderlich: Das Seminar dient zugleich als anschauliche Einführung. Erstaunlich einfache Grundkenntnisse eröffnen Wege, die zunächst paradox erscheinen, sich in ihrer Wirkung aber als außerordentlich hilfreich für den homöopathischen Prozess erwiesen haben.
Anhand von Arzneimittelaufstellungen und anderen Formaten demonstrieren Vieten&Knorr verschiedene Möglichkeiten, Systemaufstellungen im Kontext der Homöopathie einzusetzen, zum Beispiel bei der Prozessbegleitung einer miasmatischen Behandlung. Patient und Therapeut können dabei heilsame Entwicklungen unmittelbar erleben, indem beispielsweise arzneiliche Stellvertreter direkte Rückmeldungen zur Heilwirkung geben, was prognostische Rückschlüsse auf ihre mögliche Verschreibung erlaubt.
Generationsübergreifende Konflikte und Traumata wirken sich schon im Kindesalter systemisch aus. Sie basieren meist auf alten, tief verankerten Glaubenssätzen (z. B. "Geteiltes Leid ist halbes Leid"). Solche Glaubenssätze begründen wiederum einschlägige Erfahrungs- und Verhaltensmuster, die ein Leben lang aufrecht erhalten werden. Wie interpretiert man solche Glaubenssätze? Wie reagiert man therapeutisch darauf? Die Referenten stellen dazu ergänzende Übungen und Rituale vor, mit denen negative Glaubenssätze gelös(ch)t werden können.
Doch geht es in diesem Seminar nicht nur um Techniken und Übungen: Eine systemische Sichtweise beruht zuallererst auf der Grundhaltung des Behandlers. Der Therapeut macht sich - in der Beziehung zum Patienten - zu einem Teil seines Systems. Vor diesem Hintergrund erkunden Systemtherapeuten zunächst die Kernthemen der Patienten. Sie ergeben sich - wie in der homöopathischen Anamnese - aus dem Zuhören und der Wahrnehmung von Schlüsselworten: "Was bedeutet das für Sie und wie erklären Sie sich das?" Auch direktere systemische Fragen können gestellt werden, z. B. warum Symptome gerade jetzt erscheinen oder in welchem größeren Kontext sie wohl stehen. Aus den Assoziationen und Antworten des Patienten ergeben sich kreative Aufstellungen, die weitere wichtige Details, Lösungssätze oder Ideen für Arzneien hervorbringen. Diese werden dann im Aufstellungsgeschehen weiter erkundet. Sie können zugleich heilsame Impulse setzen, um familiäre Verstrickungen zu lösen.
Die systemische Sichtweise erweitert und bereichert den Blick des Homöopathen erheblich. Durch den Zugewinn an Informationen erscheinen schwierige Fälle oftmals in einem ganz neuen Licht.
Themen
- Prozessorientierte Homöopathie und das miasmatische Modell
- Wie erkenne ich Arzneien in der Familiendynamik?
- Wie Systeme wirken - der Ausgleich bestimmt!
- Welche Wirklichkeit gilt? Welche Wirklichkeit bestimmt meine Verschreibung?
- Der Gewinn im Symptom oder warum manche Verordnungen zum Scheitern verurteilt sind.
- Der Umgang mit Verantwortung - wer ist für die Heilung zuständig?
- Das Symptom als Botschafter - die systemische Haltung des Heilens
- Wer ist der eigentliche Patient? Über das Symptom geschaut
- Fragen, die lösen: die "richtige" Art zu fragen, Erweiterung der klassischen Anamnese
- Aufstellungen und Gruppenübungen
Aus: Knorr, Michael; Vieten, Tanja: Systemische Homöopathie mit Familienaufstellung (FF-2133)
>>>Die systemische Dimension chronischer Krankheiten. 2. Europ. Borreliose-SymposiumStephan Hausner versteht Krankheit nicht allein als individuelles Phänomen. Den langjährigen Beobachtungen der systemischen Therapieformen zufolge ist bei chronischen Krankheitsdynamiken fast immer auch das Umfeld involviert, insbesondere die Familie. Bei erfolglosen bzw. stagnierenden Therapien, auch bei manch homöopathischer Behandlung, fehlt ein Blick auf das System, wo entscheidende Zusammenhänge sichtbar werden können.
So hat Hausner oftmals beobachtet, dass Klienten mit ihrer Symptomatik unbewusst in einer unerfüllten kindlichen Sehnsucht gefangen sind. Systemische Verstrickungen verhindern entscheidende Prozesse in der eigenen Lebensentwicklung. Die chronische Krankheit bleibt dann bisweilen als scheinbar einziger Ausweg. Sie bildet einen Raum, um der alten Verstrickung in kindlicher Liebe treu zu bleiben. Zusätzlich schafft sie einen Rückzugsort für den Betroffenen (Krankheitsgewinn).
Ziel einer systemischen Aufstellungsarbeit ist deshalb, dass der Klient frei wird "für einen nächsten Schritt" und die Fixierung an sein Herkunftssystem lösen kann. Dazu gehört, das anzunehmen, was man bekommen konnte und auf das zu verzichten, was nicht verfügbar war. Das gilt umso mehr für spätere Beziehungen.
"Die Probleme beginnen dort, wo ich versuche, von meinem Partner das zu bekommen, was ich von meinen Eltern nicht bekommen konnte."
Anhand von zwei Live-Aufstellungen mit Borreliose-Patientinnen demonstriert Hausner das praktische Vorgehen seiner Arbeit, die von großer Achtsamkeit und Zurückhaltung geprägt ist. Hier wird direkt erlebbar, wie Symptome Beziehungen regulieren und wie sich mögliche Lösungen offenbaren. Sie können dem Klienten zu Verbundenheit, Präsenz, Kohärenz, Authentizität und letztendlich wachsender Gesundheit verhelfen.
Die Anwendung der (familien-)systemischen Therapie bei chronischen Krankheiten wird überzeugend erklärt und demonstriert. Ein therapeutischer Ansatz, der verborgene systemische Konflikte einer individuellen Erkrankung tiefgreifend aufzudecken vermag.
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
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