"Syphilinie ist immer dann, wenn der Mensch Gott ist"
Vor 500 Jahren kam es in der Renaissance zu einem tiefgreifenden Wandel hinsichtlich der menschlichen Stellung gegenüber dem Göttlichen. In der Malerei entstand erstmals die "Perspektive ", die Betrachtung vom eigenen Standpunkt aus. Der Mensch rückte allmählich mehr in den Mittelpunkt - dorthin, wo Jahrhunderte lang Gott der einzige Maßstab gewesen war.
Etwa zur gleichen Zeit, im Zuge der Eroberung der nunmehr runden Weltkugel, gelangte die Syphilis nach Europa. Von diesem Wandel werden wir bis heute beeinflusst: Rationalismus und Humanismus lassen sich nicht mehr so leicht aus der Welt stoßen. Auf brutale, ehrliche und rationale Weise ist Friedrich Nietzsches berühmtes Postulat "Gott ist tot" dessen ultimative Konsequenz.
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- Artikel-Nr.: HT-576
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 03 Min.
- Edition: HT (Berliner Homöopathietage)
- Schlüsselworte: Nietzsche Syphilinie Syphilinum Syphilis
"Syphilinie ist immer dann, wenn der Mensch Gott ist"
Vor 500 Jahren kam es in der Renaissance zu einem tiefgreifenden Wandel hinsichtlich der menschlichen Stellung gegenüber dem Göttlichen. In der Malerei entstand erstmals die "Perspektive ", die Betrachtung vom eigenen Standpunkt aus. Der Mensch rückte allmählich mehr in den Mittelpunkt - dorthin, wo Jahrhunderte lang Gott der einzige Maßstab gewesen war.
Etwa zur gleichen Zeit, im Zuge der Eroberung der nunmehr runden Weltkugel, gelangte die Syphilis nach Europa. Von diesem Wandel werden wir bis heute beeinflusst: Rationalismus und Humanismus lassen sich nicht mehr so leicht aus der Welt stoßen. Auf brutale, ehrliche und rationale Weise ist Friedrich Nietzsches berühmtes Postulat "Gott ist tot" dessen ultimative Konsequenz.
In einer eindrucksvollen Betrachtung von Nietzsches Person und Werk vermittelt Jens Brambach hier die geistigen Züge des Syphilitischen - in seiner kranken Form wie in seinem großen Potenzial. Syphilinum ist, so stellt er fest, nie lauwarm oder relativ, sondern stets absolut. In zwischenmenschlichen Beziehungen ist eine solche Haltung jedoch schwierig: Hier schauen wir im Allgemeinen nicht so genau hin, sondern beziehen auch die Moral mit ein. Hingegen dissoziiert sich das Syphilitische vom empathischen Mitschwingen, doch somit der Mensch auch von sich selbst.
"Die Syphilis ist immer brutal. Wenn es bequem ist, ist es nicht die Syphilis"
Nietzsche schaute in einen Abgrund, den andere nicht schauen, jedoch auch in die größten geistigen Höhen. Das Spannungsfeld zwischen kontrollsüchtiger, narzisstischer, impotenter Isoliertheit und einer Genialität befähigte ihn, seine Zeit zu begreifen und verbrannte ihn zugleich.
"Der Himmel macht krank, die Erde heilt."
Worin liegen mögliche Heilungsschritte für Menschen, die selbst unter den Folgen ihrer stark syphilitischen Prägung leiden? Warum nehmen sie beispielsweise oft das verschriebene Mittel nicht? Warum wollen sie anscheinend gar keine Lösung? Diesen Fragen stellt sich der homöopathische Philosoph Brambach hier auf eindringliche und nachdenkliche Weise.
1. Begrüßung (Andreas Krüger) / Gemeinsames Singen (00:00)
2. Der Mensch rückt in den Mittelpunkt (09:30)
3. Der Geist der Syphilinie (20:46)
4. Neue Welten erschließen / Die Brutalität der Syphilinie (27:09)
5. Wir können kein Ganzes sein / Eine neue Religion (34:00)
6. Nietzsche - zwischen Genialität und Pathologie (41:18)
7. Ich schaue in einen Abgrund / Der dionysische Raum zum Übermenschen (47:30)
8. Keiner kommt hier lebend raus / Die Idee der ewigen Wiederkehr (55:41)
Jens Brambach im Vortrag
(Foto: Martin Bomhardt)
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
1 Audio-CD in dekorativer Buchformatbox, oder als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:"Rosenknospe im Schnee" © emmzett / Pixabay.com
Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
57. Berliner Homöopathietage, Samuel-Hahnemann-Schule Berlin, 16./17. Februar 2018
Dieser Vortrag ist Teil der 57. Berliner Homöopathietage, einer zweitägigen Veranstaltung mit einer Vielzahl interessanter Vorträge. Alle verfügbaren Vorträge können Sie zum stark vergünstigten Paketpreis ebenfalls bei uns erhalten: