"Adam, wo bist Du?"
Als wichtiges eiweißbildendes Element erfüllt Schwefel (Sulfur) eine unabdingbare Voraussetzung für organisches Leben auf diesem Planeten, insbesondere im Tierreich. Im Unterschied zu Pflanzen können Tiere sich frei im Raum bewegen, stets bestrebt, etwas zu erreichen.
Sulfur, der verlotterte Philosoph, trägt seine Abgerissenheit wie Reichtum zur Schau. Schlawiner und Schnorrer, Lebenskünstler und liebenswerter Chaot zugleich, ist er von proteushafter Wandlungsfähigkeit. Als geschickter, erfindungsreicher Handwerker hat er sich in der mythischen Gestalt des Hephaistos verewigt, des rußigen Schmieds der griechischen Antike. Der schweflig pestilente Gestank lässt fahle Assoziationen an Hölle und Teufel aufkommen.
Von innerer Unruhe und rastlosem Forschergeist getrieben lautet sein Motto: "Probieren geht über Studieren". Alles muss Spaß machen, angetrieben von unersättlicher Neugierde. Obwohl er nicht viel zu Ende bringt, juckt es ihn, immer wieder Neues zu beginnen und auszuprobieren. Bestechend wie sein Geruch sind auch sein Charme und das "profunde Halbwissen", das in seiner hitzigen Phantasie zum Ausdruck kommt und bisweilen zügellos in Lügen, Illusionen und allerlei Wahnvorstellungen entartet. Der Ruf der Moral, des Gewissens verhallt meist ungehört. Finstere, teilweise verbrecherische Träume sind mögliche Folgen. Die Frage: "Wovon leben wir?" wird mit "business", exzessivem Besitzstreben und kindlicher Genusssucht beantwortet. Sulfur will vor allem eines: es bequem haben und sich selbst verwirklichen.
Verwirklichung findet auch in der körperlichen Peripherie statt und äußert sich über die Haut, als unreiner Spiegel der Seele. Unterdrückungen auf dieser Ebene, beispielsweise durch Akne-Behandlungen mit schwefel- oder cortisonhaltigen Salben, zeigen oft verheerende Folgen. Heutzutage schon fast zur Regel geworden, füllen diese "Unterdrückten" später die Wartezimmer der homöopathischen Praxen...
Neben allgemeinen Wahrheiten gibt es auch immer die individuelle Wahrheit des einzelnen Augenblicks... Doch statt klar zu seinem eigenen Standpunkt zu stehen, flüchtet sich der Sulfuriker gerne mit Ausreden ins Allgemeine, Unverbindliche. An seiner Neigung zum Theoretisieren und Rationalisieren ist er erkennbar. Zwar bleibt ihm stets die Freiheit, zu tun und zu lassen, was ihm gerade gefällt, doch fordert jede Situation eine neue Entscheidung. Die Möglichkeit eines durchgreifenden Lebens-Wandels besteht auch für ihn, bedarf aber beständiger Anstrengung und Überprüfung der eigenen Authentizität.
Die Reihe "Boller Homöopathiewoche"
Das Anliegen der legendären Boller Homöopathiewochen war die Erkundung des Wesens der Arznei, insbesondere ihrer seelischen Heilkraft. Boll wurde zum Ausgangspunkt einer Homöopathie, die Heilung nicht allein als Beseitigung von Pathologie versteht, sondern als Wandlungs- und Erkenntnisweg.
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- Artikel-Nr.: BO-9087
- Abspieldauer (ca.): 5 Std. 01 Min.
- Edition: BO (Boller Homöopathiewoche)
- Schlüsselworte: Sulphur
"Adam, wo bist Du?"
Als wichtiges eiweißbildendes Element erfüllt Schwefel (Sulfur) eine unabdingbare Voraussetzung für organisches Leben auf diesem Planeten, insbesondere im Tierreich. Im Unterschied zu Pflanzen können Tiere sich frei im Raum bewegen, stets bestrebt, etwas zu erreichen.
Sulfur, der verlotterte Philosoph, trägt seine Abgerissenheit wie Reichtum zur Schau. Schlawiner und Schnorrer, Lebenskünstler und liebenswerter Chaot zugleich, ist er von proteushafter Wandlungsfähigkeit. Als geschickter, erfindungsreicher Handwerker hat er sich in der mythischen Gestalt des Hephaistos verewigt, des rußigen Schmieds der griechischen Antike. Der schweflig pestilente Gestank lässt fahle Assoziationen an Hölle und Teufel aufkommen.
Von innerer Unruhe und rastlosem Forschergeist getrieben lautet sein Motto: "Probieren geht über Studieren". Alles muss Spaß machen, angetrieben von unersättlicher Neugierde. Obwohl er nicht viel zu Ende bringt, juckt es ihn, immer wieder Neues zu beginnen und auszuprobieren. Bestechend wie sein Geruch sind auch sein Charme und das "profunde Halbwissen", das in seiner hitzigen Phantasie zum Ausdruck kommt und bisweilen zügellos in Lügen, Illusionen und allerlei Wahnvorstellungen entartet. Der Ruf der Moral, des Gewissens verhallt meist ungehört. Finstere, teilweise verbrecherische Träume sind mögliche Folgen. Die Frage: "Wovon leben wir?" wird mit "business", exzessivem Besitzstreben und kindlicher Genusssucht beantwortet. Sulfur will vor allem eines: es bequem haben und sich selbst verwirklichen.
Verwirklichung findet auch in der körperlichen Peripherie statt und äußert sich über die Haut, als unreiner Spiegel der Seele. Unterdrückungen auf dieser Ebene, beispielsweise durch Akne-Behandlungen mit schwefel- oder cortisonhaltigen Salben, zeigen oft verheerende Folgen. Heutzutage schon fast zur Regel geworden, füllen diese "Unterdrückten" später die Wartezimmer der homöopathischen Praxen...
Neben allgemeinen Wahrheiten gibt es auch immer die individuelle Wahrheit des einzelnen Augenblicks... Doch statt klar zu seinem eigenen Standpunkt zu stehen, flüchtet sich der Sulfuriker gerne mit Ausreden ins Allgemeine, Unverbindliche. An seiner Neigung zum Theoretisieren und Rationalisieren ist er erkennbar. Zwar bleibt ihm stets die Freiheit, zu tun und zu lassen, was ihm gerade gefällt, doch fordert jede Situation eine neue Entscheidung. Die Möglichkeit eines durchgreifenden Lebens-Wandels besteht auch für ihn, bedarf aber beständiger Anstrengung und Überprüfung der eigenen Authentizität.
Die Reihe "Boller Homöopathiewoche"
In den Jahren 1987 bis 1992 trafen sich unter der Leitung von Jürgen Becker und Dr. Gerhardus Lang zweimal jährlich Homöopathie-Begeisterte in Bad Boll zu einwöchigen Intensivseminaren mit Arzneivorträgen, Liveanamnesen, speziellen Workshops und Gruppenprüfungen - der heute legendären Boller Homöopathiewoche. Revolutionär an Boll war die Erkundung von Arzneien weit über die übliche pathologische Symptomatik hinaus, um ihr essenzielles Wesen, ihre seelische Kraft erfahrbar zu machen. Eine besondere Rolle für das Verständnis der Arznei spielten daher auch kollektive Symbole, Märchen und Träume. Die Boller Homöopathie wurde zur Grundlage und zum Ausgangspunkt einer Homöopathie, die Heilung nicht allein als Beseitigung von Pathologie versteht, sondern als Erkenntnisweg zur Wandlung tiefer Konflikte und zur Befreiung verborgener Ressourcen. Boller Vorträge und Arzneiprüfungen vermitteln einen einmalig verdichteten und berührenden Zugang zum Wesen der Arznei.
G. Lang
1. Schwefelhaltige Substanzen / Vorkommen, Verwendung von Schwefel / Tier und Pflanze (00:00)
2. Aus Ovids "Metamorphosen" / Verhältnis des Menschen zum Schwefel (10:58)
3. Forschungsdrang / Innere Unruhe / Fallbeispiel / Blühende Phantasie (21:12)
4. Alles muss Spaß machen / Neugierde und Halbwissen / Bringt nichts zu Ende (30:08)
5. Der Phantast / Wahnvorstellungen, Illusionen (38:50)
6. Ruf des Gewissens / Schlimme Träume / Hirngespinste (46:19)
7. Wahnvorstellungen: Feuer / Bedeutend sein / Theoretiker / DD Lyc., Ars. (54:58)
8. Irgendwas ist passiert / Fühlt sich verfolgt / Unangenehme Visionen (61:34)
Datei/Teil 2 (77:06)
J. Becker
1. Auswirkungen von Schwefeldampf / Zusammenfassende Erläuterungen (00:00)
2. Assoziationen zu "Anatevka" / Eindrücke aus dem "Ruhrpott" (06:13)
3. Worum dreht es sich bei Sulphur? / Symptome im Zusammenhang verstehen (14:03)
4. Die Hand als Symbol der Zahl Fünf / Abgrenzung (23:18)
5. Begriff - begreifen / Wozu Theorien? (31:31)
6. Wovon leben wir? Nicht vom Geld allein... / Geben und nehmen (38:31)
7. Einverleibung und Ausscheidung / Anale Phase / Scheißthema (47:19)
8. Aus Scheiße Gold machen / Wissen / Sammelleidenschaft / Verfügbarkeit (56:38)
9. Vergessen und Vergesslichkeit / Sinn des Vergessens / Interesse (66:37)
Datei/Teil 3 (73:53)
J. Becker
1. Desinteresse / Selektion / Haben wollen (00:00)
2. Was wird noch vergessen? / Sulfur-Potenzen (07:29)
3. Schlechtes Gewissen / Projektion / Hepar sulfuris: Vulkanische Dynamik (17:25)
4. Proteus / Die Sage von Hephaistos / Frage nach Dionysos (27:27)
G. Lang
5. "Der Einzige und sein Eigentum" (Max Stirner) / Gedicht: "Vanitas" (Goethe) (37:27)
6. Prolog aus Goethes "Faust" / Mephistos Wette / Lustprinzip (44:02)
7. Pakt mit dem Teufel / Gretchen / Paradiesische Visionen (53:52)
8. Verborgene Wirklichkeit / Analogie zur Homöopathie / Faust heute / Moral der Geschichte (63:07)
Datei/Teil 4 (79:26)
G. Lang
1. Erläuterung der inneren Widersprüche / Biografisches zu Goethe (00:00)
2. "Faust", das hermeneutische Geheimnis / Nachbesprechung (09:13)
J. Becker
3. Rekapitulation und Standortbestimmung / Automobilität, Automatismus (20:42)
4. Reproduktion und Authentizität / Zugang zur Wahrheit in Anamnese und AMP (29:15)
5. Wahrheit und Reproduktion / Der erlebte Moment / Achtsamkeit und Geistesgegenwart (36:33)
6. Stimmigkeit versus Unstimmigkeit / Situation und zeitliche Intensität (44:08)
7. Achtsamkeit für Möglichkeiten / Verhinderungen: Völlerei, Konsum (52:09)
8. Verhinderungen: Schlaf, Routine, Computer (60:38)
9. Versunken in Alltäglichkeit (65:54)
10. Gefahr, sein Leben zu vertun / Viele Formen der Wahrheit / Zusammenfassung (73:37)
Jürgen Becker
- Studium der Medizin
- Homöopathische Ausbildung parallel zum Studium
- Homöopathischer Arzt in Freiburg
- Gemeinsam mit Dr. Gerhardus Lang Leitung der Boller Homöopathiewoche von 1987 bis 1992
- Mitentwickler und Forscher der C4-Homöopathie
- Leiter des Instituts für homöopathische Arzneimittelforschung in Freiburg
- 2017 verstorben
Gerhardus Lang
- Geb. 1931
- Medizin-Studium Freiburg i. Br.
- Fortsetzung des Studiums in Paris, Approbation 1961
- Praktischer Arzt und Geburtshelfer
- Seit 1961 als homöopathischer Arzt in Bad Boll tätig
- Begründer der Homöopathiewoche Bad Boll 1983
- 1998 Fortbildung in der Sehgal-Methode
- Zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen in homöopathischen Zeitschriften
- Viele Vorträge, mehrere Buchveröffentlichungen
Diesen Vortrag erhalten Sie auch als Teil eines stark vergünstigten Kennenlernpakets II "Boller Vorträge". Nähere Informationen zu diesem Paket finden Sie hier: